Im Job als Redakteure gehört es quasi zum Tagesgeschäft, sich mit unterschiedlichen Ansichten auseinanderzusetzen, ja, auch mal selbst kritisiert zu werden. Mitunter schlagen bei den Beteiligten die Emotionen hohe Wellen, und dabei mag auch mal das eine oder andere böse Wort fallen. Das ist entsprechend einzuordnen, man redet darüber – und in der Regel bleibt da auch nichts hängen.
Grenzüberschreitungen können allerdings auch ein Stilmittel sein, die bewusst eingesetzt werden, um den eigentlichen Kern einer Diskussion in den Hintergrund zu drängen. In den vergangenen Tagen und Wochen mussten Politiker, Landrat, Experten und schlussendlich auch die WZ unzählige von Schmähungen über sich ergehen lassen. Worte aus der Kategorie „Diktator“ und „Hasadeure“ traten an die Stelle sachlicher Diskussion, vieles von dem, was als „Medien-Mitteilung“ in die Welt hinausposaunt wurde, war nur schwer zu ertragen. Nicht nur, weil die Tonlage unsäglich aggressiv war, sondern auch deshalb, weil schlicht mit Lügen hantiert wurde.
Wir wissen nicht genau, was die Initiatoren des Bürgerbegehrens treibt, derartige Entgleisungen en masse zu produzieren, aber eines dürfte klar sein: Niemand soll glauben, dass er unseren gesellschaftlichen Frieden im Heidekreis in dieser Art und Weise stören kann, ohne dass die WZ dazu klar Position bezieht. Das ist unsere Aufgabe, und der habe ich mich diese Woche in unserem Leitartikel angenommen.